Die Ruhe nach dem Sturm…

…ist himmlisch!

Bei uns herrscht große Erleichterung.

Wir hatten das Boot gut vorbereitet und alles getan für seine Sicherheit: die Freydis mit 32 Leinen und vier Ketten verspannt. Die Crew der Marina hatte auch die übrigen Boote mit zusätzlichen Leinen bestens gesichert. Die Menschen hier erweisen sich wieder einmal als überragende Organisatoren und umsichtige Planer. Alles läuft ruhig und mit ausgesuchter Höflichkeit ab.

Ansteckend!

Die ganze Marina war ein einziges Leinen-Gewebe. Trotzdem waren wir in Sorge. Was würde tatsächlich passieren? Eine Woche großer Anspannung. Um uns abzulenken, fuhren wir hierin und dahin, besuchten Museen, Schreine, die historische Stadt Hirado, wo vor fünfhundert Jahren der erste Kontakt Europas mit Japan stattfand und mischten uns unters Volk beim größten Drachenfest in Nagasaki.

Und dann der Sturm

Unser Koffer mit dem Nötigsten stand gepackt im Salon, um schnell auszurücken. Er blieb an Bord, und auch wir erlebten den Taifun auf der Freydis – übrigens als einzige in der Marina: Eine Nacht und einen Tag bliess es fürchterlich – in Böen 60 bis 70 Knoten und dazu backofenwarm. Besonders die Nacht war beängstigend, der Sturm kam seitlich von Steuerbord, in der Koje lagen wir mit Lee-Brettern, sonst wären wir heraus gerollt. Stündlich Leinenkontrolle. Wolkenbruchartiger Regen. Es schüttet und das Baro fällt und fällt. Das Knarren der Leinen und das Kreischen im Rigg nun kaum noch zu ertragen. Vormittags urplötzlich blauer Himmel, fast Windstille. Aber dann, über Tag, erneut Regen und immer stärkere Orkanböen, nun aus Nord… und das Baro steigt steil.

Am späten Nachmittag war der ganze Spuk vorbei. Bei uns großes Aufatmen. Zusammen mit Thilo fahren wir nach Nagasaki und feiern.

Bei Euch allen bedanken wir uns sehr für Eure Anteilnahme und dass Ihr uns die Daumen gehalten habt !!

Herzliche Grüße,
Heide und Erich

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