V5: Heiß auf Eis – 80° Nord

Segelabenteuer in Grönland, Island und Spitzbergen

Ein Lichtbildervortrag von Heide & Erich Wilts



In ihrem Vortrag „Heiß auf Eis – 80° Nord“ zeigen die Wilts bisher noch nicht veröffentlichte Bilder aus ihren Reisen ins Nordpolarmeer nach Grönland und Spitzbergen. Grandiose, unberührte Natur, Begegnungen mit wild lebenden Tieren und beeindruckenden Menschen, aber auch Bordleben unter extremen Bedingungen und schwierige Entscheidungen im Angesicht von Stürmen, Eis und Kälte sowie Ängste und Anstrengungen ihrer ungewöhnlichen Seereisen schildern die Wilts hautnah und einfühlsam.

 

Dauer des Vortrags ca 2 Stunden.

Arctic bitten – vom Polarbazillus befallen, nennt man die Menschen, bei denen eine „unstillbare Sehnsucht Herz und Seele wie eine Magnetnadel auf die hohen Breitengrade ausrichtet“ (Heide Wilts in „Wo Berge segeln“).

Vom Polarbazillus erstmals befallen wurde Erich Wilts, als er als junger Student auf einer Clubyacht des Hamburgischen Vereins Seefahrt, der im letzten Jahr sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert hat, im Jahre 1964 rund Island segelte und dabei nicht nur Island mit seinen Gletschern, Geysiren und Vulkanen kennen lernte, sondern auch in der Dänemarkstraße zwischen Island und Grönland seinen ersten Eisbergen begegnete.

Die Erlebnisse und Erfahrungen dieser Reise ließen ihn nie wieder los. Mit der ersten, selbstgebauten Freydis segelte er zusammen mit seiner Frau Heide in den siebziger Jahren auf eigenem Kiel noch einmal nach Island und ein paar Jahre später (1981/82) drangen sie mit der zweiten Freydis, einem weiter entwickelten stählernen eisverstärkten Expeditionsschiff, als erste deutsche Yachtsegler in die Antarktis. In den Jahren 1986, 87 und 88 unternahmen sie Jahr für Jahr Reisen nach Grönland, Island, Jan Mayen, Spitzbergen und der Bäreninsel. Bedroht von Eis, Nebel und Sturm stießen sie bis in den Scoresbysund Ostgrönlands vor, was wenige Jahre zuvor der britische Bergsteiger und Segelpionier H.W. Tilman viermal vergeblich versucht und wobei er zwei Schiffe verloren hatte.

Vor dem näherrückenden Packeis weichen die Segler nach Jan Mayen aus, der alten Walfängerinsel. Eine besonders harte Etappe wird die Überquerung des Nordmeers zum kalten Ende der Welt: Spitzbergen. Trotz des frühen Wintereinbruchs stößt die FREYDIS bis 81° Nord ans Packeis vor. Doch die FREYDIS vereist, auf seinem Tanzboden, der Barentssee, ist der Teufel los…So bleibt nur die Rückkehr nach Tromsö und ein Dakapo im nächsten Jahr. Und dieser zweite Vorstoß wird zum Höhepunkt ihrer Reisen ins Nordpolarmeer: Im Schein der Mitternachtssonne gelingt den Wilts die Umrundung Spitzbergens durch die gefährliche Hinlopenstraße.

Warum die Wilts alle diese Mühen auf sich nehmen ? Heide gibt darauf Antwort :

„Nur an den noch relativ weißen Flecken unserer Erdkugel finden wir das, was wir wirklich suchen: ungebändigte Natur, reiches Tierleben und eine in ihrer Ursprünglichkeit belassene Landschaft. In der wilden Dramatik urweltlicher Eisberg-, Vulkan- und Gletscherszenerien dürfen wir uns noch fühlen wie am Tage der Schöpfung und wie in einer Welt vor dem Sündenfall. Wo sonst können sich Mensch und Tier noch in so paradiesischer Einheit begegnen?“

Heide Wilts in „WILDER STILLER OZEAN“, Delius Klasing, Bielefeld 2003

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