Panama – Galapagos (3): Eintrittskarte ins Paradies

Mittwoch, 20.03.2013, 17:57:12

Bürokratie im Paradies

Wir gehen an einem Samstag in Baquerizo Moreno (Insel San Cristobal) vor Anker. „Capital del Paradiso“ lesen wir auf einer Tafel an der Pier, an der die Besucher anlanden.

Um das Paradies betreten zu dürfen, müssen jedoch erst einmal viele bürokratische Hürden genommen werden – und welche Bürokratie der Welt arbeitet schon gerne am Samstag und Sonntag – wenn sie es denn überhaupt tut. Hier kommen Beamte und Agenten in drei Wellen, die dritte Welle folgt am Montag und umfaßt 11 Personen! Als sie abzieht, dürfen wir endlich die gelbe Flagge Q unter der Saline einholen und uns an Land bewegen.

Nichts für arme Yachties

Bis dahin haben wir noch nichts vom Paradies gesehen, sind aber schon eine Menge Dollar losgeworden: Für die Capitania 290 (dafür, dass wir in der Bucht ankern dürfen), für den Eintritt in den Nationalpark 800 , für die Immigration 80 , für die Polizei 30, für die Quarantäneuntersuchung 30, für die Ausklarierung 15, für den Agenten, der das Geld einsammelt, 150 – macht zusammen US$ 1.395.

Panamakanal und Galapagos sind also nichts für arme Yachties. Nun sind wir gespannt, was uns in Polynesien erwartet.

Heisser Empfang durch die Seelöwen, die gleich von der Freydis und ihrem Dingi Besitz ergreifen.

Alles viel unbürokratischer. Und nur ungern stören wir sie und nur ungern machen sie Platz, wenn wir das Schiff übers Heck verlassen wollen. Die Dusche hilft da etwas nach. Leider lassen sie deutliche Spuren im Dingi zurück. Tom hat seine liebe Mühe, den Kot und den Urin zu entfernen.

Aber wo sollen die Seelöwen auch hin?

Überall liegen sie an der Uferpromenade. Das sieht zwar putzig aus, ist es aber nicht. Ihr natürlicher Lebensraum ist ihnen genommen, die Stadt wuchert, Bauboom ohne Ende, der Zuzug vom Festland hält an. Vor wenigen Jahren war Baquerizo Moreno in der Wreck Bay noch ein verschlafenes Fischernest, heute zählt die Stadt über 10.000 Einwohner, die zahlreichen Katzen und Hunde nicht mitgerechnet, die eine permanente Bedrohung für die Tierwelt sind.

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