Heides Buch in der Bibliothek von Iwaki

Sonntag, 22.06.2014, Heidelberg

Diese Bildzusammenstellung schickte uns Herr Oberbäumer aus Iwaki.

Wir wurden vom Leiter der Stadtbibliothek Iwaki zu einem Plausch eingeladen. Der Kontakt kam zustande, da unser Freund Imai-San  Heides Buch, das wir ihm aus Deutschland geschickt hatten, der Bibliothek zur Verfügung gestellt hatte (er selber spricht kein Deutsch). Im Bild unten rechts: Ganz links: May, unsere charmante Dolmetscherin, rechts der Leiter, Herr Michiko , neben ihm unser Freund Imai-San.

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Besuch in Fukushima

Montag, 09.06.2014, Heidelberg

Als wir Ende April in Okinawa einliefen, sprach uns ein japanischer Segler an: In der neuesten Ausgabe von ‚KAZI“ (der führenden japanischen Segelzeitschrift), sei ein Bericht über die alte Freydis mit Bildern von ihr aus Fukushima. Und wie es auch da wieder hieß: Sie würde dort zu einem Denkmal werden.

Iwaki und das Wrack – ein Denkmal?

Das war der Anlass für uns, vor dem Rückflug nach Deutschland noch einen Abstecher nach Iwaki zu machen, nach dem Wrack zu schauen und unsere Freunde zu besuchen: Jürgen Oberbäumer, der ‚Deutschen vom Dienst“ (er lebt mit seiner japanischen Frau Mariko seit 30 Jahren in Iwaki), John Becker, Schriftsteller und Maler und Imai-San, Segler und Freydis-Fan.

Vor drei Jahren waren wir das letzte Mal in Fukushima gewesen: Unser Versuch, die havarierte Freydis von den Klippen in tiefes Wasser zu schleppen, war damals gescheitert. Ein paar Sachen hatten wir abgeborgen, aber wir mussten dem Seeschiffsregister in Cuxhaven melden, wie es im Juristendeutsch so schön heißt: ‚Das Schiff ist ausbesserungsunfähig verloren“. Damit wurde es Eigentum der Bezirksregierung Fukushima. Sechs Monate später ließ sie das Schiff bergen, das in der Brandung auch nach zwei Taifunen nicht auseinander brechen wollte und dessen Mast noch stand. Dafür musste es zerschnitten und es musste sogar ein Hügel oberhalb der Klippen abgetragen werden. Damit es nicht auf dem Schiffsfriedhof landete, spendeten wir – mit Unterstützung unserer Freunde und Mitsegler – € 11.000 auf Anfrage von Tetsuo Komata von der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Iwaki.

Die eigentliche Bergung vor drei Jahren hatten wir nicht mehr miterlebt – der Bau der neuen Freydis (III) hatte uns viel zu sehr in Anspruch genommen.

Vor gut einem Jahr bekam die Freydis prominenten Besuch: Cai Guo Quiang, der berühmte chinesische Bildhauer, Maler und Aktionskünstler, prüfte, ob sie für ihn ein geeignetes Kunst-Objekt sei. Leider haben wir uns nicht mit ihm treffen können – wir waren mit der „Neuen“ Richtung Australien unterwegs.

John Becker (Künstlername Bekka Jion) und seine Frau Michiko erwarteten uns am Bahnhof. Das Schicksal der Freydis hatte ihn zu einer Novelle inspiriert, dem letzten Band seiner Trilogie. Auf dem Cover prangt unsere von der Brandung gebeutelte Freydis. John und Michiko führten uns den Hügel hinauf zur Schuh-ei Kohkoh Hochschule.

Nun, da lag das Wrack also – von Schneidbrennern zweigeteilt, samt Mast und Rigg – wie wir es von Bildern her kannten (Herr Oberbäumer und Herr Komata hatten sie uns nach dem Transport geschickt). Ein trauriger Anblick. Wehmütige Erinnerungen kamen in uns hoch, als wir durchs ausgeweidete Bootsinnere stapften: In der Bilge wuchs schon hier und da Gras und an einem Spant klebte noch eine Ein-Dollarnote, der Rest unserer damaligen, gut gefüllten Bordkasse – alles passé.

„Viel ist seitdem nicht geschehen“, so der neue Leiter der Hochschule, Herr Naohiro, den wir schon in Heidelberg kennen gelernt hatten. Die Präfektur von Fukushima sei immer noch mit der Beseitigung der Schäden beschäftigt, die Erdbeben, Tsunami und Verstrahlung angerichtet haben. Über Gedenkpark und Denkmal sei deshalb noch gar nicht endgültig entschieden worden.

Infrastruktur und Küstenschutz sind wichtiger

Verständlich: Am nächsten Tag zeigte uns Herr Imai – einer der Segler, die uns vor drei Jahren beim Abbergen von Winschen, Segeln und Tauwerk geholfen hatten – einen Teil des Küstenstreifens. Weil er weder englisch noch deutsch spricht, begleitete uns May, Tochter von Herrn Oberbäumer, den ganzen Tag und dolmetschte (sie ist in Japan aufgewachsen und hat Abitur in Deutschland gemacht).

Wir konnten kaum glauben, was wir dort alles sahen: Milliardenbeträge werden in Infrastruktur und Küstenschutz investiert, um in Zukunft für Tsunamis besser gerüstet zu sein. Ein 400 Kilometer langer Betonwall ist am Entstehen. Der große Hafen von Onahama wird wieder aufgebaut, im Bau ist auch eine riesige Brücke über den Hafen; viele Gebäude und Lagerschuppen sind bereits in Funktion.

Mit Imai-San fuhren wir auch zur ehemals angrenzenden ‚Iwaki Sun Marina“, aus der die Freydis am 11. März 2011 herausgespült worden war. Die schöne, gepflegte Marina war nicht mehr zu erkennen. Ihre Gebäude waren geschleift und auf den ehemaligen Stellflächen der Boote lagerten jetzt tausende von Tetrapoden aus Beton, die zur Verstärkung der Wellenbrecher dienen sollen.

Die ganze Küste ist durch das Erdbeben 70 cm abgesackt, entsprechend werden alle Wellenbrecher und Betondeiche erhöht, so Imai-San. Angeblich soll auch die Marina wieder aufgebaut werden. Aber alles ist vage, auch für die Menschen vor Ort. Japan ist eine Konsensgesellschaft – beschlossen wird in zahlreichen Ausschüssen und Gremien. Keiner weiss vorher, was am Ende wirklich geschehen wird.

Wir besichtigten das große Aquarium, eine der Hauptattraktionen von Iwaki und Onahama. 200.000 Meerestiere waren damals krepiert, als die Pumpen ausfielen. Nun war es restauriert und strahlte im alten Glanz.

Beeindruckende Aufbauleistung

Beeindruckend, geradezu ergreifend, was in den drei Jahren geschaffen wurde. Wäre da nur nicht die ständige Bedrohung durch das benachbarte havarierte AKW Daiichi, ehemals eines der leistungsstärksten Kernkraftwerke Japans: Nach Expertenmeinung besteht nur wenig Aussicht auf Erfolg, die absolute Katastrophe zu verhindern – und die Menschen wissen das. Sie trauen nicht den Aussagen des Betreibers Tepco und der Regierung, die immer wieder wichtige Informationen zurückhalten und die Probleme bagatellisieren und sie leben in ständiger Angst, dass sich die Katastrophe ausweiten könnte. Viele Familien, vor allem mit Kindern, sind deswegen fortgezogen.

Verdrängen oder aufarbeiten?

Aber sie verdrängen auch viel. Einer der nicht verdrängt, ist Jürgen Oberbäumer. Er ist dabei, ein Buch abzuschliessen, das den 11. März 2011 und seine Folgen beschreibt: Die Folgen für ihn und seine Familie, für die Nachbarn und Freunde, für die Menschen in der Region. Und er benennt Fehler und Versäumnisse der Betreiberfirma Tepco und der Japanischen Regierung, stellt beide schonungslos an den Pranger.

An der Stelle, an der wir vor drei Jahren mit vereinten Kräften durch die Brandung zur Freydis geschwommen waren, um noch zu retten, was möglich war, überreichte uns Herr Imai nun zwei Teller, die er später nach dem Ausschlachten der Freydis sicher gestellt hatte. Er freute sich sehr, als wir sie auf seinen Wunsch für Herrn Oberbäumer und ihn signierten zur Erinnerung an den heutigen Tag, der auch noch sein Geburtstag war.

Die Bedrohung bleibt

Nur zwei Tage waren wir in Fukushima und spürten intensiv die Bedrohung, die von Erdbeben, Tsunami und AKW ausging. Auf der Rückfahrt nach Tokio waren wir uns einig, dass wir uns und die neue Freydis dieser Küste im nächsten Jahr nicht noch einmal aussetzen würden. Die Reise nach Norden werden wir auf der anderen relativ sicheren Seite Japans, der Westseite von Honshu, über das Japanische Meer fortsetzen.

Picasa

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Ende der Pechsträhne?

Montag, 02.06.2014, 18:13:07 :: Heidelberg

Der letzte Törn in dieser Saison. Von Okinawa nach Nagasaki

Ende der Pechsträhne?

Okinawa: Die restaurierte Burg
Dreimal müssen wir nach Naha, der Hauptstadt von Okinawa, 10 km von der Marina Ginowan entfernt, um die „permits“, die Genehmigungen, für den Besuch der nächsten Inseln einzuholen, die alle „closed ports“ sind. So viel Papierkram für nichts!

Viele Inseln liegen auf dem Wege von Okinawa nach Nagasaki und sie haben keine einzige Marina, nur kleine, gut befestigte Fischerhäfen und geschützte Ankerbuchten – genau das, was wir lieben! Wir würden sie gerne alle anlaufen, aber weil wir mit Crew segeln und nur drei Wochen Zeit haben, treffen wir eine Auswahl.

Okinawa: Das grösste Aquarium der Welt

Erichs Geburtstag

An Erichs Geburtstag trudelt die neue Crew ein. Wir sind zu siebt: Außer uns beiden kommt Lore, unsere erfahrenste Mitseglerin. Schon auf vielen Freydis-Törns war sie dabei. Mit ihrem Mann Peter segelt sie seit Jahren auf eigenem Kiel in Nordnorwegen. Andrea und Horst aus Freiburg sind nach 2012 und 2013 das dritte Mal auf der neuen Freydis, auch sie sehr erfahren. Erstmals an Bord ist der rüstige und souveräne Klaus aus Graz (mit eigener Segelyacht im Mittelmeer und beruflicher Japan-Erfahrung). Last not least Christof, der als Ersatzmann von Klaus Boehe kommt, dessen neue Yacht von der Werft einen Monat früher geliefert wird. Christof stammt aus Dortmund und ist großer Fan von Borussia – „Schwarz-Gelb sind alle meine Sachen“ ist sein Slogan – und es stimmt sogar. An Bord gibt es Kaffee und Kuchen. Dann muss das Geburtstagskind arbeiten: drei Stunden mit Patrick zusammen an den neuen Selbststeueranlagen.

Am Abend laden wir in ein Spezialitäten-Restaurant ein. Mit von der Partie sind auch wieder Patrick und Sohn Kaiken. Und während wir uns die Fladen aus allerlei Meeresfrüchten und Gemüse schmecken lassen, die vor uns auf einer im Tisch eingelassen Herdplatte gebruzzelt werden, erzählt Patrick aus dem Nähkästchen seiner 20-jährigen Japan-Erfahrung und sorgt damit zusätzlich für Stimmung und auch für Einstimmung der Neulinge auf das Land des Lächelns.

Das neue Grosssegel

Das neue Großsegel aus HongKong ist zum Glück auch rechtzeitig eingetroffen. Lore und Andrea übernehmen das Annähen der Mastrutscher ans Segel. Am Nachmittag besucht die Crew Naha. Erich und Patrick sind den ganzen Tag wieder mit den Selbststeuer-Anlagen beschäftigt: Bei der ersten bringen sie den neuen Hebel am Ruderschaft an, und für die zweite, die an der Steuerkette angreift, installieren sie einen neuen Motor.

Wir klarieren aus, zahlen die Liegegebühr in der Marina (55.000 Yen, also ca. 420 Euro für 20 Tage) und sind startbereit. Doch schlechtes Wetter verzögert das Auslaufen um einen Tag.

Amami-O-Shima

Zamami-Nationalpark
Eigentlich wollen wir direkt nach Amami-O-Shima, aber der Wind bläst seit Tagen stark von vorn. Also ändern wir den Kurs: Die Insel Zamami ist Nationalpark und nur 30 Seemeilen von Okinawa entfernt. Nach vier Segelstunden in sehr kabbeliger Stromsee – Wind gegen Strom (Kuroshio oder Japanstrom) – liegen wir dort im sicheren Hafen an der Pier.

Neues Grosssegel

Erich ist zufrieden: Das neue Groß steht prima und ist von viel besserer Qualität als das Vorige. Und nach all dem Einsatz an Kraft und Kosten tut´s wenigstens eine der Selbsteueranlagen (bei der zweiten spinnt die Elektronik, verweigert trotz eines neuen Motors noch immer ihren Dienst). Vorerst steuern wir per Hand, denn die Neuen sollen sich erst einmal mit dem Rudergehen vertraut machen.

In der ersten Nacht Sturmböen. Wir verstärken die Vor- und Achterleinen. Auch tagsüber immer wieder Regenböen bei unseren Inselmärschen und Strandgängen. In der zweiten Nacht auflandiger Wind. An der Betonpier wird es ungemütlich. Vergeblich warten wir auf Winddrehung. Um 10.00 Uhr entschließt sich Erich zu einem schnellen Manöver, bloß weg von der Pier!

Die 160 Meilen nach Norden zum Amami-Archipel müssen wir uns bei 6-7 von vorne mit drei Reffs im neuen Groß und kleiner Fock, hart erarbeiten. Drei Wachen, Wechsel alle drei Stunden. Fürchterliche Bolzerei. Allgemeines Aufatmen, als wir am nächsten Tag gegen Mittag den West-Eingang erreichen und schließlich in der tiefen und ruhigen Bucht von Kakeroma-jima (Pos: 28°O7, 26 N und 128°16,88 E ) ankern, die uns Patrick als „Hurricanhole“ empfohlen hat. Er kennt das Archipel wie seine Westentasche.

Christof, der die Tage zuvor unentwegt von Borussia und Schwarz-Gelb schwärmte (und uns damit schon gehörig auf den Geist ging) kommt ziemlich kleinlaut den Niedergang hoch: „Leute… zwölf Stunden in der Koje, nichts gemacht und schaut mich an wie blass ich bin! Borrusia Dortmund ist mir  s o w a s  von egal!“ Darauf Erich, frei nach Wilhelm Busch: „Zwei Tage war der Christof krank, jetzt lacht er wieder, Gott sei dank.“

Zugegeben, Christof ist nicht gerade ein Segel-Ass, aber er sorgt für gute Stimmung an Bord und ist sogar auf eigenen Wunsch eine Eins-A menschliche Spülmaschine. Nach Spaghetti Bolognese – Klaus erscheint in seinem neuen Jukata (leichtes Freizeitkimono) am Tisch –, ausgiebigem Abwasch und einer ruhigen Nacht, ist auch Christof wieder auf dem Damm und in glänzender (Schwarz-Gelb-)Laune. Seinen Spitznamen hat er schon weg: Rudi Borüssel.

Wilde Strände auf Amami
Der Wind hat nachgelassen. Wir verlegen die Freydis in den Hafen von Konya, einem größeren Ort auf Amami-O-Shima, Japans drittgrößter vorgelagerter Insel. Sie hat jede Menge toller Buchten, ist üppig bewachsen und ihre Landschaft erinnert uns an Feuerland, fehlen nur die Pinguine und Robben. Dafür legen an den Stränden Grüne-, Karett- und Loggerhead-Meeresschildkröten ganzjährig ihre Eier ab. Auch wurden in diesem Jahr von Dezember bis April ca 200 ! Buckelwale vor der Insel gesichtet. Naturschutz und Whale-watching werden groß geschrieben auf den Inseln, weiter draußen aber sollen schon die Walfänger lauern, wie wir von Patrick hörten. Später, in Iwaki, wird uns in einem der gängigen Sushi Restaurants ganz selbstverständlich auch Walfleisch angeboten.

Apropos Inselfauna: Vor einigen Jahren entdeckten Schüler ein Tier im Mangrovenwald, das sie nicht kannten. Sie jagten es und fingen es schließlich ein. Es war ein eineinhalb Meter langes Salzwasser-Krokodil, das wohl mit der warmen Strömung des Kuroshio die Insel erreichte. Dabei gibt es genug endemisches Getier: Käfer, Vögel, Frösche, Mäuse etc. Leider auch giftige Vipern, die Habus. Laut Patrick hatte die Regierung bis vor einigen Jahren noch umgerechnet 40 $ für eine erlegte Habu gezahlt. Patrick konnte auf diese Weise ein hübsches Sümmchen einfangen. Auch wenn sie recht scheu sei, sollten wir tunlichst aufpassen, wohin wir treten.

Amami

Erstaunlich auch die Flora von Amami: Die vielen wilden Lilien am Wegesrand! Und erst die Baumfarne – so große sah ich nicht einmal in Neuseeland! Das Denkmal für einen Hund, das wir an der Küstenstraße entdecken – er soll es geschafft haben, schwimmend die nächste Insel zu erreichen – hat nichts zu tun mit Naturschutz, erzählt aber von der Tierliebe der Bewohner. Offensichtlich haben sie auch Sinn für Romantik. Das schließen wir aus der Wahl der Musikstücke, die aus den überall angebrachten Lautsprechern dröhnen und den Feierabend ankündigen: Das eine mal ist es Franz Schuberts „Heideröslein“, das andere mal Beethovens „Ode an die Freude“.

Keinen Sinn für Romantik hat dagegen das Wetter: Wieder gegen an mit drei Reffs im Groß – und das gleich 170 Seemeilen weit! Wen wundert´s da noch, dass wir die einzige Gast-Yacht sind in dem kleinen Fischereihafen Anbo von Yakushima! Auf den ersten Blick gibt es auch gar keinen Platz für uns – alles belegt mit Fischerbooten. Doch dann taucht Takenobu auf, ein junger Fischer, der sogar gut Englisch spricht, und verhilft uns doch noch zu einem guten Liegeplatz an der Pier. Christof schenkt ihm eine Gedenkmünze – na, von wem schon – von Borussia, aber mit Kölner Dom darauf.

Yakushima: Weltnaturerbe

Die Plackerei hat sich gelohnt: Yakushima ist eine grandiose Insel – ja vielleicht die schönste, die wir je besucht haben. Sie gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist bei japanischen Touristen sehr beliebt.
Wir fahren durch eine atemberaubende Landschaft mit 2000 Meter hohen Bergen und zerklüfteten Gipfeln, besuchen kleine, gepflegte Ortschaften, überqueren auf langen Hängebrücken tiefe saftig-grüne Schluchten, wandern durch dichte Urwälder mit bis zu 3000 Jahre alten (Yakusugi) Zedern und haben beim Stop an einer Ausflugshütte unsere Freude an touristen-freundlichen Rehen.

An den Nachmittagen entspannen wir in heißen Felsen-Thermalbädern (Onsen) mit Blick aufs Meer, speisen abends echt japanisch in kleinen Restaurants und schlafen in den Nächten tief und gut. Richtige Ferientage!

Io Shima

Zur Insel Io Shima haben wir endlich einen ruhigen Törn ohne unangenehme Wetter-Überraschungen. Die Überraschung ist die Insel selbst: War Yakushima schon eine tolle Insel, so setzt Io Shima noch einen obendrauf an Dramatik und Einmaligkeit. Schon von weitem winkt der 700 Meter hohe Vulkan mit Rauchfahnen aus vielen Öffnungen und Ritzen, und beim Ansteuern sind wir urplötzlich von rostrotem, schlammigem Wasser umgeben, in dem („schau dir das mal an!“) große Algenteppiche gleicher Färbung wie Netzwerk treiben.

Sie hängen sich an die Freydis, die zu unserem Entsetzen bald lange Schleppen hinter sich her zieht. Vor allem umwickeln sie ihren Propeller, sodass das Manövrieren immer schwerer wird. (Ursache der Wasserfärbung und vielleicht auch des Algenwuchses ist die extrem eisenhaltige Erde der Vulkanhänge, die bei Regen mit dem Wasser ins Meer gespült wird und Teile der Insel mit einem roten Saum umgibt.) Erst nach einigen Anläufen schaffen wir´s an die Pier des kleinen Hafens, der auch hier zu einer Festung gegen Taifune und Tsunamis ausgebaut ist.

Io Shima: Was für ein Kontrast zu den anderen Inseln! Im Gegensatz zu Yakushima ist hier nichts los. Die Insel erscheint wie verwunschen, wie im Dornröschenschlaf. Stille, wir sehen wenige betagte Bewohner, entdecken einen winzigen Laden (er führt aber kein Brot; die Menschen hier essen so etwas nicht), viele Schreine und ein kleines Minschuko mit wenigen Zimmern in der Nähe des Hafens. Nur die eigenen Gäste können hier verköstigt werden. Viel wichtiger für uns: es gibt WiFi. Am nächsten Morgen sitzen wir alle im Treppenhaus und beantworten unsere Emails.

Die Internet-Anbindung in Japan ist überall hervorragend. Kein Hotel, kein Minschuko ohne kostenfreies Internet. In anderen Ländern ist solcher Komfort meist die Ausnahme.

Als erstes steuern wir jedoch nach der Ankunft die Onsen an, die wir schon von Bord aus am Fuß des Vulkans erkennen konnten. Dort empfängt uns eine erstaunliche Szenerie: Tiefgrün wie Smaragde leuchten die Wasserbecken in einer erstarrten Lavawelt in Schwefelgelb, Weiß und Ziegelrot. Davor meilenweit rostrotes und giftgrünes Meer mit einzelne hohe Lavafelsen darin wie Zahnruinen in einem riesigen Maul.

Im Gegensatz zu einigen Bewohnern, die es auch in heißere Becken schaffen, bleiben wir im „kühlsten“ – alles andere wäre der sichere Herztod. Die grüne Farbe stammt übrigens vom Algenbewuchs des Vulkangesteins. Der starke Säuregehalt des Wassers offenbart sich mir leider erst, als ich es mir versehentlich in die Augen reibe. Blind wird aber nur mein Perlmuttschmuck, den ich nicht abgenommen habe.

Und plötzlich Heidelberg!

Wegen der begrenzten Unterkunft finden sich trotz Japans „Goldener Woche“ nur eine Handvoll japanischer Touristen aus Tokyo ein. Als die Fähre mit ihnen einläuft, wird getrommelt, was das Zeug hält. Kopf der kleinen Trommlergruppe ist Aya Yokoyama, eine junge Japanerin (aha, es gibt auch ein paar junge Leute hier), die mit ihrem Mann eine Rinderfarm betreibt (schöne, wohlgenährte schwarze Rinder; wir sehen sie später oben am Kraterhang) und die in ihrer Freizeit trommelt. Sie sei gerade von einem Trommelkurs aus der Sahara zurück, radebrecht sie auf Englisch. Wir staunen wieder mal: Da sind wir nun in einem der einsamsten Winkel Japans mit Menschen, die noch nach ihrer alten Kultur zu leben scheinen und dann das: Eine ganz moderne, weitgereiste Gruppe von Musikern! Und als wir hören, dass sie vor einem Jahr in Heidelberg gastiert und das Schloss besichtig hat, sind wir sprachlos. Aya freut sich, zeigt uns stolz die Trommeln, die ihre Gruppe aus Afrika mitgebracht hat; und da es hier keine Leihwagen gibt, organisiert sie ruck zuck einen Kleinbus und zeigt uns die Insel.

Io Shima ist nicht nur eine stille, sondern auch eine karge Insel, überzogen nur von einem drei bis sechs Meter hohen Bambus-„Wald“, in den ab und zu ein Fußpfad führt, oft weit hinein, nie hindurch. Man kommt sich darin vor wie ein Zwerg im Getreidefeld oder wie in einem Labyrinth – lost in bamboo!

Erich schießt Fotos. Andrea und ich müssen stillstehen bis die Belichtung passt. In meinen Bermuda-Shorts bin ich auch Zielscheibe ausgehungerter Moskitos. Hautärztin Andrea ist in voller Montur: „Hier soll´s doch die Japanische Encephalitis geben, die von Mücken übertragen wird. Bist Du geimpft?“ Sch… nein!

Später googeln wir uns schlau: Virus-Reservoir sind vor allem „Reisanbau und Schweinezucht“. Beides gibt´s nicht auf der Insel. Beruhigend.

Bambussprossen…

Wieder an Bord, überreichen uns Bewohner eine große Tüte voller Bambussprossen. Sie werden noch am selben Abend gekocht und gegessen, und sie schmecken vorzüglich. Auf dieser Insel kann man sich schlank essen, ein ganzer Wald steht zur Verfügung. In jedem Hafen kommt jemand und schenkt uns Fisch oder Gemüse. Andrea und ich sind übrigens die Meisterköche an Bord: Sogar das Monsterstück eines Riesenkraken, das uns ein Fischer schenkte, wurde mutig von uns gemeistert und zum kulinarischen Hit auf der Reise.

…und Algen

Schönstes Wetter. Vor dem Auslaufen muss Erich allerdings erst einmal tauchen und die Freydis von ihren Algenbärten befreien. Und dann ist es so, wie Segeln auch sein kann: einfach herrlich! Gleichmäßiger, achterlicher Wind schiebt die Freydis mit Groß und ausgebaumter Genua nach Norden bis ins Ziel: Nagasaki.

Nagasaki

In Nagasaki haben wir in der „Sunset Marina“ fest gemacht. Unsere Mitsegler helfen alle noch zwei Tage, die Freydis aufzuklaren und zu vertäuen. Die Taifunsaison naht. Vorsorglich bringen wir auch 50 Meter Reservekette zur gegenüberliegenden Pier aus und außerdem legt der Skipper das Schiff zusätzlich in Ketten, in die er ausgediente Autoreifen als Ruckdämpfer einbaut.

Rudi Borrüssel wäscht bis zum Schluss unverdrossen ab. Er bekommt dabei aber auch oft Unterstützung beim Abtrocknen und Einräumen. Bevor er die Heimreise antritt, kauft er noch einen Kimono für sich. In den Farben – wie könnte es anders sein – Schwarz-Gelb.

Der Törn ist zu Ende

Am 21. Tag heisst es im Logbuch: Heute Morgen ist die Crew von Bord gegangen. Nicht nur für uns war dieser letzte Törn ein wunderschönes Finale einer äußerst schwierigen Segelsaison. Alle waren begeistert. Lore ins Logbuch: „Friedliches Segeln unterm Sternenhimmel als Abschluss eines rundum gelungenen Törns in die japanische Inselwelt mit einer Fülle von Eindrücken!“ Und Klaus im Email aus Tokyo, wo er noch ein paar Tage bei Freunden verbringt: „… Ich habe die Zeit mit Euch sehr genossen und bedanke mich für Eure professionelle und herzliche  Führung des Törns.“

Im Oktober werden wir wieder auf der Freydis sein, um Wartungs- und Überholungsarbeiten durchzuführen. Und vielleicht, wenn das Wetter es zulässt, segeln wir einen Abstecher zur Insel Tsushima, von der es nur noch ein Katzensprung nach Korea ist.

Bevor wir nach Deutschland zurückfliegen, wollen wir noch die Reste unserer alten Freydis in Fukushima besuchen. Darüber berichte ich im nächsten Blog.

Heide

Picasa-Alben

Okinawa

Zamami Shima

Omami O Shima

Yakushima

Io Shima

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Berichte über die Freydis in der YACHT

Freitag, 18.04.2014

Wir möchten darauf hinweisen, dass auch in der YACHT ein weiterer Bericht mit Bildern online steht.

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FREYDIS IN OKINAWA

Okinawa, den 19. April 2014

Wo ist nur die Sonne geblieben?

Sie brannte doch immer erbarmungslos vom Himmel; wir haben sie gehasst und uns die Seele aus dem Leib geschwitzt. Und nun, 70 Meilen vor Okinawa, die ganze Nacht Regen, kalte Luft aus dem Norden. Abschied von Badeanzug und T-Shirt, stattdessen fließ-gefüttertes Ölzeug.

Und das Baro schon wieder am Fallen. Erich spricht über Satellit mit Jochen in Deutschland: Ein Tief ziehe südlich von uns durch, bringe uns nördliche Winde, keinen Sturm. KEINEN STURM!

Ich freue mich auf Okinawa, auf eine Marina mit ihren Annehmlichkeiten. Ich freue mich auf Japan. Jemand hat uns eine Mail geschickt und gefragt warum wieder Japan. An der Tsunami-Gefahr habe sich doch nichts geändert. Nein, nichts. Aber es zieht uns mit Macht dorthin, wo unsere alte Freydis liegt. Wir wollen wissen, was aus ihr geworden ist.

Endlich in Okinawa!

Endlich in der Marina von Ginowan (nahe der Hauptstadt Naha). Die erste Marina seit wir vor drei Monaten in Bundaberg/Australien gestartet sind. Das Sumlog zeigt 21.807 Seemeilen – also haben wir seit Deutschland eine Strecke zurückgelegt, die dem Erdumfang entspricht.

Unsere beiden Freunde bleiben noch ein paar Tage an Bord. Klaus fliegt über Hongkong und setzt sich bei Lee Sails für unser Großsegel ein. Wolfgang, unser 80-jähriger, hält es sogar noch 10 Tage bei uns aus. Er platzt vor Unternehmungslust, die anstrengende Reise hat ihm nichts anhaben können, er ist so fit wie stets, badet am kleinen Strand, fährt im Bus dahin und dorthin, besucht Museen und Sehenswürdigkeiten, und abends streift er durchs nächtliche Okinawa oder man findet ihn in der Eisdiele des Supermarktes.

Okinawa: Auf den ersten Blick nicht das Ziel unserer Träume. Auf der Fahrt zum Büro der Immigration viele Kilometer nichts als Asphalt und Beton: Stadt reiht sich an Stadt – allein Naha hat über 320.000 Einwohner – , ein Sammelsurium moderner Gebäude unterschiedlicher Baustile – sofern man überhaupt von Stil reden kann. Kein Hauch von Japan… Alles neu, amerikanisiert, an jeder Ecke ein McDonalds, Starbucks, Kentucky Fried Chicen… nirgends etwas Altes, Historisches – alles weggefegt vom Zweiten Weltkrieg.

Seine Bewohner sind nicht nur Japaner, sondern vor allem auch Ryukyu mit ihrer eigenen Kultur, daneben Chinesen und Amerikaner – amerikanische Veteranen wie unser Bootsnachbar aus Puerto Rico, der jetzt als Tauchlehrer arbeitet – insgesamt eine Multikulti-Gesellschaft. Dazu viele Touristen aus Korea, Taiwan, Hongkong.

Auf den Straßen fast nur kleine Kastenwägen, funktionsgerecht, platzsparend, mit kleinen Rädern, gebaut zwar von den großen japanischen Automarken, aber in Deutschland unbekannt, nicht dagegen „Rushhour“ und „Stop and Go“.

Erst auf den zweiten Blick entdecken wir interessante und gemütliche Ecken, den kleinen, sehr sauberen Badestrand kaum hundert Meter von uns entfernt, enge Gassen, ein altes Töpferviertel, Museen, Shops, Märkte, Kneipen, Speisen, eine Festung der früher hier herrschenden Dynastie. Und natürlich die Menschen.

Minderwertiges Material, Schweizer Wertarbeit…

Patrick begrüßt uns auf japanisch. Eigentlich ist er Schweizer, lebt aber seit 20 Jahren in Japan und war zweimal mit Japanerinnen verheiratet. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich mit Yacht-Überführungen und -Reparaturen. Er gibt uns nicht nur viele wertvolle Tipps für die Weiterreise, sondern verschafft uns auch Einblick in Land und Leute. Eine gute Tat im Maschinenraum der Freydis: Hier leckt es irgendwo. Patrick nimmt das ganze Seewasserfilterystem samt Rohren und Ventilen auseinander und entdeckt fehlende Dichtungen und einen korrodierten Filtertopf aus minderwertigem Edelstahl der Marke Vetus. Nach ein paar Stunden ist alles wie neu.

Erich ist begeistert.

…Japanische Besucher

Auch vier Japanische Segler besuchen uns an Bord. Sie haben im Segelmagazin „Kazi“ von uns gelesen.Von ihnen erfahren wir endlich auch Neuigkeiten von Hiki, der uns so selbstlos in Iwaki/Onahama bei der Bergung einiger Teile der Freydis half (obwohl Japan 50% mehr Bewohner hat als Deutschland, staunen wir immer wieder, wie gut man sich hier untereinander kennt). Wir hatten einige Zeit nichts mehr von Hiki gehört und waren in Sorge. Nun erfahren wir, dass sein Boot auf einem Törn nach San Diego von einem Wal gerammt wurde und sank. Die Crew wurde von der japanischen Luftwaffe mit einem Wasserflugzeug gerettet.

Auf der Schnellstraße im Osten der Insel entlang nach Norden immer wieder Schilder mit den Höhenangaben früherer Tsunamis – 10 Meter, 20 Meter – die ein beklemmendes Gefühl in uns auslösen. Was bleibt nach einer solchen Monsterwellen von der Insel noch übrig? Strände oder Ufer sind kaum zu sehen, nur Mauern und Wellenbrecher. Nicht umsonst liegen die meisten Hotels und Resorts auf der Westseite – zum Glück auch die Marina. Armes katastrophen-gebeuteltes Japan. Wie verstrahlt der Fisch ist, den wir hier bekommen, weiß keiner.

Fukushima?

Kein Thema hier, eher „schöne heile Welt“. Am Abend ein großartiges, sage und schreibe, einstündiges Feuerwerk (soll 1 Million $ gekostet haben), das an dem kleinen Badestrand (die Freydis hatte einen Logenplatz!) gezündet, von Verdi, Luis Armstrong, den Beatles und Geisha-Gesang untermalt und vom Fernsehen übertragen wurde.

Und auf der Halbinsel an der Westseite geistern im weltgrößten Aquarium mehrere Walhaie, Riesenmantas und weiteres Meeresgetier hinter dicken Glaswänden. Im gepflegten Park davor drehen Delphine und Wale – vollendet dressiert – ihre Pirouetten u.a. im Rhythmus eines – ebenso vollendet – auf Japanisch gesungen und gejodelten, aber unverkennbar deutschen Alpenliedes.

Strassenkarten, Prospekte?

„Gomen nasei“ („tut mir leid“) sagt die Dame in der Touristeninformation: Sie kann uns keinen Prospekt von der Insel und auch keine Straßenkarte in englischer Sprache geben, alles nur auf Japanisch, auch nicht zu kaufen. Von wegen Amerikanisierung! Ist das Fremdenfeindlichkeit? Japan, vor allem Okinawa, will die Amerikaner los werden. Wer mag schon Besatzer, noch dazu so viele Jahre und auf so kostbarem Land? Geplant ist die Verlegung eines Truppenteils von 6.000 Mann nach Guam. Doch ausgerechnet jetzt rasselt China mit dem Säbel wegen ein paar Inseln. Da ruft man die Amerikaner wieder als Beschützer. Ab und zu donnern Jets über uns hinweg, sonst hören und sehen wir aber wenig von den GIs. Sie leben in ihren eigenen durch Zäune und Mauern gesicherten Vierteln, nicht anders als in Deutschland auch.

Drei Wochen Okinawa

Nun sind wir schon fast drei Wochen hier. Die Insel war kein Highlight, aber die Pause hat uns gut getan. In zwei Tagen rückt die neue Crew an. Wir haben inzwischen die Permits für eine Reihe vielversprechender Inseln (allesamt „Closed Ports“) auf dem Weg nach Nagasaki und Hiroshima bekommen. Wir sind startbereit!

Frohe Ostern wünschen wir Euch.

Herzlich
Heide und Erich

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DER 80-JÄHRIGE, DER AUF DIE FREYDIS STIEG

Okinawa, den 16. April 2014

Guam

Der neue JEFA-Motor der Selbststeueranlage war inzwischen eingetroffen. Hin zum Zoll und auslösen. Nach drei Stunden hatten wir ihn sogar schon eingebaut und angeschlossen und der Probelauf war zufriedenstellend. Wir konnten uns auf eine bequeme Weiterreise nach Okinawa freuen. Die harte Überfahrt von Chuuk nach Guam steckte uns immer noch in den Knochen.

Unsere beiden Mitsegler waren eingetroffen. Eigentlich wollten wir zu fünft nach Japan, aber, wie bereits berichtet, war Andreas bereits in Chuuk nach den Erlebnissen mit dem Taifun desertiert.

Nun also zu viert. Außer uns beiden noch der fitte und hochsee-erfahrene 72-jährige Klaus, von Beruf Kapitän und Reeder – letztes Jahr hatte er seine „Thetis“ in den Philippinen verloren, als die Maschine kurz nach dem Start in einer Riffpassage aussetzte; Ursache: verdreckter Diesel. Und es kam der nicht minder fitte 80-jährige Wolfgang an Bord, von Beruf Ingenieur.

Kurz vor Weihnachten hatte seine Frau angerufen und gefragt, ob noch ein Platz auf den Törns nach Japan frei sei. Sein 80ster Geburtstag stünde an und die Familie wollte ihn mit dieser Reise überraschen. Einen 80-jährigen Mitsegler hatten wir noch nie an Bord, also vorsichtige Gegenfrage: „Ist er denn fit dafür und welche Segelerfahrung hat er?“ Antwort: „Er ist seit Jahrzehnten leidenschaftlicher „Anita“-Segler und war in diesem Jahr noch auf einem dreiwöchigen Törn dabei. „Wolfgang berichtete, als er uns ein paar Tage später mit seiner Frau besuchte, dass er seine erste „Anita“-Reise bereits 1969 angetreten hatte. Die Oldtimer Yacht „Anita“, ein 12er, ist ca 24 Meter lang und wurde bis vor 2 Jahren ohne Hilfsmotor gesegelt. Sie ist eine Legende und ein Garant für gute Seemannschaft. Wir hatten bereits etliche ihrer Crews auf früheren Reisen der Freydis mit.

Wolfgang war unser Mann.

Selbststeuerung? Träum‘ weiter…

Als wir Apra Harbor auf Guam verliessen, erwartete uns draussen ein starker bis stürmischer NE-Passat. Wir hatten zwei Reffs ins Großsegel gebunden und steuerten in der ruppigen See auf der Schelfkante die ersten Stunden per Hand, damit die beiden „Neuen“ an Bord sich einsteuern und an die Schiffsbewegungen gewöhnen konnten. Dann schalteten wir die Autosteuerung ein und ließen uns ein Auslauf-Bier schmecken. Doch toll, wieder so einen eisernen Gustav zu haben!

Nach ca 1 Stunde drang starkes Knacken aus der Achterkammer, zunächst vereinzelt, dann immer häufiger. Beunruhigt bauten wir die Verschalung wieder ab, auf der Suche nach der Ursache. Und da sahen wir sie: Die Schubstange der Selbststeuerung war dabei, den Ruderquadranten auseinander zu nehmen, die Schweißnähte rissen Zentimeter für Zentimeter. Werftchef Matzerath hatte die Schubstange am dafür viel zu schwachen Quadranten der Seilsteuerung befestigt, statt am Ruderschaft einen separaten Hebelarm anzubringen. Die Fachleute von Simrad hatten das auf den Probefahrten zwar moniert und Matzerath hatte daraufhin eine Stelle am Quadranten verstärkt, aber – wie sich nun herausstellte – völlig unzureichend. Fachleute!

Aus der Traum von einer gemütlichen Überfahrt mit automatischem Steuermann. Ergebnis: Bis Okinawa war wieder Steuern per Hand angesagt: Jeder von uns drei Männern ging zwei Stunden Ruder und hatte dann 4 Stunden Freiwache. Tag und Nacht, Tag für Tag. Heide, diesmal von diesem Joch entbunden, sprang bei Segelmanövern ein und versorgte uns – bei der groben See wurde das Arbeiten in der Kombüse zum schwerer Job. Bei halbem Wind mit 20 – 35 knoten, also 5 – 7 Bft., waren wir alle gefordert. Nach zweistündigem konzentrierten Rudergehen gab es nicht mehr viele freie Valenzen.

Ein Unglück kommt selten allein

Als sich am Abend des ersten Tages ein schwarzes Wolkendach über den Himmel zog, beschlossen wir, für die Nacht vorsorglich das dritte Reff ins Groß zu binden. Beim Fieren des Falls und Herunterholen des Segels zog sich plötzlich ein meterlanger Riss durchs obere Drittel des Segels. Wir konnten es kaum fassen, das Segel war nirgendwo hängen geblieben. Wir dachten, wir könnten das nähen, sobald sich die See beruhigt und setzten – auf der dafür angebrachten separaten Schiene – vorübergehend das Try (das erste Mal übrigens auf der neuen Freydis).  

Dort blieb es jedoch 1.385 sm bis Okinawa stehen, denn als wir den Riss und noch weitere Risse und Löcher untersuchten, stellten wir fest, dass wir das schwere 480gr Tuch wie Papier zerreißen konnten. Reparieren war völlig sinnlos.

Von unterwegs riefen wir über unser Sat-Phone Lee Sails in Flensburg an, reklamierten das Segel und bestellten ein neues nach Okinawa. Das soll noch in dieser Woche eintreffen. Herr Zill, Geschäftsführer von Lee Sails Deutschland, hielt das für einen „Materialfehler des Tuchherstellers“, so einen Fall habe er noch nie gehabt. Hoffentlich hat er recht!

1.385 Seemeilen unter Trysegel und – abhängig vom Wind – mit Genua oder Fock: Es gab keine Alternative zum Trysegel. Da der starke Wind durchhielt, kamen wir trotzdem zügig voran. Einmal drehten wir bei stürmischem Wind nachts bei. Bei anderer Gelegenheit konnten wir die Genua ausbaumen.

Japan erreicht

Am 5. Tag erreichten wir unser erstes Etappenziel, die südöstlichste Ecke Japans: Okino-Tori-Shima. Riff oder Insel? – Das ist hier die Frage. Eigentlich ein Riff, das eine Lagune umschließt und das bei Hochwasser komplett überspült wird, aber die Japaner sind dabei, mit Schuten herbeigeschaffte Erde und Steine soweit aufzuschütten, dass das Riff bei Hochwasser 10 cm herausschaut – mit vielen rechtlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen: Mit einer Insel (künstlich oder nicht) beanspruchen sie 200 Meilen Fischereischutzzone, Schürf- und Bohrrechte etc..

Uns interessierte aber mehr, ob wir in die Lagune gelangen konnten, um uns dort vor Anker ein wenig von den Strapazen zu erholen. Zwei Stunden sondierten wir, gaben dann aber auf. Durch den Starkwind, es blies 35-40 Knoten, war die See auch in der Lagune zu unruhig, die Riffpassage zu gefährlich. Wir drehten in der Nacht nicht weit davon bei und schliefen endlich einmal aus.

Zwei Tage später erreichten wir die nächste japanische Insel, Oki-Daito-Shima – ein kleiner kahler Korallenhaufen, dreieckig, Kantenlänge ca. 1000 Meter. Wir ankerten in Lee und badeten im kristallklaren Wasser. Gerne hätten wir den Flecken betreten, aber ein Saumriff hielt uns davon ab. In Lee war die See leidlich ruhig, wir konnten das erste Mal Großsegel und Ruderquadranten gründlich inspizieren. Telefonate mit unseren Freunden in Deutschland schlossen sich an: die nächste Crew würde Ersatzteile nach Okinawa mitbringen.

Unter Try und Fock I liefen wir weiter zur ersten bewohnten japanischen Insel: Minami-Daito-Shima. Der Hafen zählt zu den „Closed Ports“ von Japan. Wir hatten keine Genehmigung, aber zu unserer Erleichterung ließen sich keine Behördenvertreter blicken. Als wir den Fischern im kleinen Hafen der Insel das zerrissene Großsegel zeigten, waren wir willkommen. Im einzigen Hotel der Insel konnten wir sogar einen Leihwagen mieten und die Insel erkunden. Wir genossen die japanische Küche und feierten unseren Landfall.

Ein Tief mit Sturmböen und Gewitter zog in der Nacht über die Insel und wir waren froh, in einem sicheren Hafen zu liegen.

Wie wir Okinawa erreichten und was wir dort erlebten, darüber berichten wir in der nächsten Rundmail.

Es grüßen Euch herzlich
Heide & Erich

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Der Eintritt ins Paradies ist nicht kostenlos

Samstag, 25.01.2014, 11:06:25 OEZ

Hallo Freunde,

wir sind gestern wohlbehalten in Alotau, Milne Bay, nach einem 1000-Meilen-Ritt angekommen und haben Moritz, unseren achten Mann, übernommen. Moritz, mit 31 Jahren unser Jüngster an Bord, war vor einem Jahr von Panama zu den Galapagos schon einmal dabei. Er ist nachweislich hitzeresistent, und das sollte man hier schon sein… Es ist schwül und feucht, seit gestern nehmen wir alle Malariatabletten. Das Paradies hat seine Tücken.

Interessierte Zuschauer und Zuhörer bei Andreas :: Bilder von Roland Kollert

Die Menschen sind freundlich, interessiert und liebenswert – nur der Zoll hat uns mal wieder über den Löffel balbiert, und zwar kräftig. Sie sind eben in der stärkeren Position, vor allem, wenn man Freitagnachmittag einklarieren will, kurz bevor die Beamten in den wohlverdienten, hart erarbeiteten Wochenendfeierabend eintreten wollen.

Wir sind seit Monaten die erste Yacht, die hier aufkreuzt, das macht Stress und weckt Begehrlichkeiten. Alles in allem haben wir 850 Kina geblecht, immerhin knapp 300 €.

Ausfälle – Einfälle

Die beiden Selbststeueranlagen sind ausgefallen, die eine hat schon nach dem Einschalten den Dienst versagt. Aber wir sind ja Manns genug… Was hingegen jetzt funktioniert, ist das neue GPS-Gerät, das Auskunft über unsere Position geben soll. Diesen Einfall, die Position online verfolgen zu können, hatten wir ja beim Start in 2012. Es hat aber auf dem ersten Törn in 2012 nur sporadisch funktioniert, zudem war es in der Karibik nicht immer opportun, Piraten die eigene Position mitzuteilen. Das heisst, die Frage: Wo ist die Freydis? sollte nun meist zeitnah beantwortet werden, wenn Ihr hier klickt.

Wohin weiter?

Vor uns liegt ein Highlight, das Egum-Atoll, das vor 15 Jahren unser GEO-Team zu Vergleichen mit dem Paradies vor dem Sündenfall inspirierte. Mal schau’n, in welche Richtung sich das Paradies entwickelt hat, vorwärts oder rückwärts. Wir werden berichten.

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AUF ZU DEN INSELN DER LIEBE

Sonntag, 05.01.2014, 13:30:07 :: Heidelberg

Hallo Freunde,

heute fliegen wir zurück zur Freydis nach Bundaberg, Australien. Auf uns kommt eine Woche Plackerei zu, aber wenn die neue Crew eintrifft, dürfte die Freydis wieder einsatzbereit sein.

Zuerst segeln wir 900 Seemeilen über die Korallensee, vorbei an zahlreichen Sandinseln und Riffen und hoffentlich mit günstigem Wind.

Dann tauchen wir ein in die Inselwelt Papua-Neuguineas, besuchen dort vor allem Inseln und Atolle, die wir schon 1999 im Rahmen der GEO-Expedition kennengelernt haben.

Was ist wohl aus den Menschen auf den winzigen Inseln im Egum-Atoll geworden, auf denen damals die Zeit still zu stehen schien? „Der Rest vom Paradies“ meinten damals unsere Kollegen von GEO und auch wir waren begeistert. Was aus Aseli, dem Sohn des Häuptlings, dem Heide eine Flasche Parfüm schenkte, weil er seine Angebetete bei der anstehenden Brautschau becircen wollte?

Gespannt sind wir auch wieder auf Malinowskis „Inseln der Liebe“, die Trobriands, mit ihren hübschen Frauen polynesischer Abstammung. Die Kultur auf den Trobriand ist matrilinear, die Frauen haben nicht nur das Geld sondern auch das Sagen, ganz anders, als im restlichen Melanesien. Und einmal im Jahr zur Yamsernte herrscht sexuelle Freizügigkeit. Da werden wir auf unsere männliche Crew aufpassen müssen.

Ob der Oberhexer Tausia auf der Insel Kitava noch am Hexen ist? Stundenlang hat er Heide im Gespräch erzählt, wie er sich nach und nach der Konkurrenz seiner Kollegen durch Zauberei entledigt hatte.

Im Süden Neubritanniens erlebten wir damals rauschende Buschfeste – die Bewohner aus 21 Dörfern waren zusammen gekommen, um die Rückkehr von Pater Alphonse zu feiern, der vielleicht sogar in der Zwischenzeit Bischof in Kokopo geworden ist.

Und last not least Rabaul mit seinem aktiven Vulkan Tavurvur, der Asche auf unser Haupt und in den letzten Winkel der Freydis regnen lies: Hier lernten wir Jürgen Ruh kennen, der eine Reederei aufgebaut hatte und jetzt noch zusätzlich eine Hubschrauberflotte für zivile Einsätze befehligt. Er ist ein intimer Kenner Papua-Neuguineas, hat uns viele wertvolle Tips gegeben und war zusammen mit seiner Frau ein großartiger Gastgeber. Ihn werden wir wieder treffen.

Also es wird eine spannende Reise. Und nach PNG betreten wir Neuland: Mikronesien, GUAM, die Marianen und den Süden Japans.

Wir hoffen, dass wir uns ab und zu einloggen können, um Euch zu berichten.

Es grüssen Euch herzlich
Heide & Erich

Lektüre zu PNG: Heides Buch INSELN JENSEITS DER ZEIT – Mit der Freydis durch Melanesien

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„FEUCHTGEBIETE AUF DER FREYDIS“

Sonntag, 05.01.2014, 15:46:20 :: Heidelberg

An unsere Freunde und Mitsegler

Naxos Chora, © Alexander Reichardt, Fisch & Olive

Mit diesem Rundbrief möchten wir uns noch einmal ausdrücklich für die vielen Bestellungen unseres letzten Buches bedanken. Viele Päckchen und Pakete mussten geschnürt werden. Über Wochen sah es in meinem Büro aus wie in der Postabfertigung eines Versandhauses. Eine Sch…arbeit, die wir aber mit Freude erledigt haben. Und wir danken für die prompten (und manchmal auch generösen) Überweisungen.

eBook-Versionen

Das neue Buch haben wir nun auch als eBook-Versionen publiziert. Das war gar nicht so einfach wie zunächst angenommen. Zuletzt sassen wir zehn Tage intensiv arbeitend mit unserem Freund und Webmaster Reinard, Computerexperte der ersten Stunde, auf der Insel Naxos in der Ägäis.

Von der wunderschönen Insel haben wir leider nicht mehr als einen flüchtigen Eindruck bekommen.


Bilder (3) – (8) © Reinard Schmitz

Voilà: Drei Versionen zur Auswahl

Es gibt also nun das Buch ALASKA-JAPAN – die letzte Reise der Freydis II in drei Versionen:

  1. in gebundener Form zum Preis von 24,80 €
  2. als KINDLE-eBook bei Amazon mit 21 ganzseitigen Fotos, 9,99 €.
  3. als iBook im iBook Store mit 185 ganzseitigen Farbfotos für 19,99 € .

Warum zwei eBook-Versionen?

Wir haben Neuland betreten. Wir wissen daher noch nicht, was unsere Leser erwarten. Amazon ist ein Plattform, die als Marktführer jedem bekannt ist. Leider bietet das KINDLE-Format nicht die Möglichkeiten, die Bilder auf allen Geräten angemessen zu präsentieren. Wir haben daher für die Geräte von Apple (MacBooks, iPad, iPhone und iPod) eine Version geschaffen, die die Bilder voll zur Geltung bringt und das Lesevergnügen deutlich erhöht. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass viele unserer Mitsegler derartige Geräte nutzen – was lag da näher…

Also:

Welche Version worauf lesen?

  • Die iBook-Version mit den vielen Bildern kann auf allen neueren Apple-Geräten gelesen werden; die Lesesoftware iBooks gegebenenfalls kostenlos im AppStore herunterladen.
  • Die KINDLE-Version kann natürlich auf allen KINDlE-Geräten gekauft und gelesen werden. Ausserdem stellt Amazon für alle gängigen Computer und Tabletts kostenlose Lesesoftware zur Verfügung.
  • Bleibt die konventionelle Buch-Version – für alle, die eben Papier zwischen den Fingern spüren möchten.

In den nächsten Monaten werden wir auch die vorangegangenen sieben erzählenden Bücher von Heide als eBooks veröffentlichen.

Neue Pläne?

Nach acht Büchern über Segelabenteuer trägt sich Heide mit dem Gedanken eines Themenwechsels, etwa im Sinne:


»FEUCHTGEBIETE AUF DER FREYDIS«
Intime Einblicke einer Bordärztin –
Was nicht im Logbuch steht.

🙂

Bevor das Taxi uns entführt, hier der erste Kommentar hierzu:

Von: „xxxxxxxxx“
Betreff: AW: „FEUCHTGEBIETE AUF DER FREYDIS“
Datum: 5. Januar 2014 16:52:56 MEZ
An: „‚Erich Wilts'“

Liebe Heide, lieber Erich,

von ganzem Herzen gute Reise und eine Hand breit Wasser unter dem Kiel.

Nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht für diesen abenteuerlichen und sicher wunderschönen Törn und kommt heil und gesund wieder. Wir würden Euch so gerne kennenlernen. Die Idee zu dem neuen Buch finde ich sehr gut: Als Arzthelferin und Altenpflegerin mit manchmal eigenwilligen Seglern und vielen Kapitänen und Männern an Bord habe auch ich kuriose Augenblicke erlebt, die mein Leben als Seglerin bereichert haben. Da gibt es sicher einige Erfahrungen auszutauschen.

Liebe Grüße von

xxxxxxx und xxxxxxxx

Wir sind dann mal weg!

Herzliche Grüsse und Auf Wiedersehen sagen Euch

Heide & Erich

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Der Countdown läuft!

Mittwoch, 11.12.2013, 17:35:47 :: Naxos

Hallo Freunde,

zur Zeit halten wir uns für ein paar Tage auf der griechischen Insel Naxos bei guten Freunden auf.

In einem Monat sind wir hoffentlich schon an Bord und dabei, letzte Vorbereitungen für die anstehende Reise nach Mikronesien und Japan zu treffen. Vordringliche Arbeiten sind: Antifouling aufbringen, die elektronischen Macken beseitigen, neue Wassergeneratoren montieren und Proviant für die lange Reise einkaufen und stauen.

In Australien wird uns brüllende Hitze empfangen, denn dort ist Hochsommer. Wir hoffen, dass der Diesel in den Tanks nicht blüht und wir auch sonst keine bösen Überraschungen erleben, vor allem nicht, dass Taifune im Anzug sind, die möglicherweise das Korallenmeer heimsuchen. Das müssen wir nämlich zu Beginn überqueren, um nach Papua-Neuguinea zu gelangen – 900 Seemeilen ohne Landschutz.

Bis Ende des Jahres halten wir uns noch in Heidelberg auf. Und bis dahin schnüren wir auch noch gerne Päckchen aus allen vorrätigen Büchern, die bei uns bestellt werden – auf Wunsch signiert, mit Bordstempel und mit Widmung.

Danach ist bei uns erst einmal fünf Monate Pause, aber es gibt ja noch andere Anbieter des neuen Buches: Buchläden, Verlage und Internetplattformen.

Vorbemerkung: Durch Klicken auf die Bilder erscheint der entsprechende Beitrag

Segeljournal

OMa-Journal

YACHT

Segelreporter

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