FREYDIS durch Monster-Orkan XENUS beschädigt

Die FREYDIS überwintert, wie schon vor drei Jahren, im winzigen Segler-Hafen von Isafjördur im Nordwesten Islands zusammen mit knapp einem Dutzend anderen Yachten. Darunter auch die X-TRIP (eine ELAN 37) von Einhandsegler Michael Ziese aus Rostock.

Micha segelt schon die 4. Saison in isländischen Gewässern. Er war zum Glück noch an Bord, als vor vier Wochen der Monster-Orkan XENUS und ein paar Tage später in seinem Schlepptau Orkan YOGI zuschlugen. Die Yachten wurden dadurch z.T. schwer beschädigt. Bei der X-TRIP klaffte durch eine herausgerissene Klampe im Deck ein Loch von einem halben Quadratmeter, bei der FREYDIS platzten mehrere Fender, rissen 4 Reelingstützen ab, wurde das Gehäuse einer Windhutze zertrümmert, brachen die Rotorblätter eines Windgenerators und der losgerissene Großbaum beschädigte Wanten und Fallen. Anderen Yachten ging es noch schlechter, sie liefen z. T. voll Wasser und verloren Segel. Die Rettungsdienste waren permanent im Einsatz, um durch Pumpen und dem Ausbringen zusätzlicher Leinen Schlimmeres zu verhindern. Laut Hafenmeister Gudmundur Kristjánsson, einem pensionierten Kapitän, war es der schlimmste Orkan seines Lebens. Am Flugplatz wurden in Spitzen 116 Knoten Wind (Orkan beginnt bereits bei 64 Knoten Wind) gemessen. Die Kräfte, die wirken, kann man sich kaum noch vorstellen und sind für uns nur vergleichbar mit Super-Taifunen der Kategorie V, wie wir sie vor ein paar Jahren in Japan erlebt haben.

Micha hatte uns gleich benachrichtigt, aber schon vorher mit Kapitän Torfi Einarsson zusätzliche Leinen an der FREYDIS ausgebracht.

Ich bin dann gleich nach Island geflogen, mein Freund Thilo, Chief-Engineer seit 40 Jahren, hatte Unterstützung angeboten und kam mit. Wir haben dann eine Woche lang bei viel Wind, Regen, Schnee und Kälte an der FREYDIS gearbeitet und insgesamt 21 Leinen ausgebracht, große Fender gekauft, Autoreifen organisiert etc. Thilos Handrücken waren dick angeschwollen und mein Kreuz arg lädiert. Nun hoffen wir, dass unser Schiff in diesem Winter noch gut über die Runde kommt. Allerdings konnten wir nicht alle Schäden in der Kürze der Zeit beheben. 

Unser Dank gilt allen, die mir geholfen haben, natürlich ganz besonders Thilo und Michael Ziese.

Michael hatte während des Orkans nur ein paar Minuten sein Boot verlassen können, um zu filmen. Einen kleinen Eindruck bekommt Ihr auf diesem Video: https://youtu.be/bMyxvR9Ons0

Mit besten Grüßen
Heide+Erich

Fortsetzung: 5.500 Meilen auf arktischem Kurs – Teil II

Jetzt war guter Rat teuer!

Die FREYDIS pünktlich in Grönland, aber die neue Crew in Island – und keine Möglichkeit, zu uns zu fliegen, denn die Flüge der zweiten Fluggesellschaft schienen völlig ausgebucht. Was tun?

Überraschend schnell löste unser deutsches Reisebüro die Probleme mit den Rückflügen unserer Mitsegler: Noch am selben Tag reservierte sie sechs Plätze bei der zweiten Fluggesellschaft. Es war kein Direktflug, dazu umständlich und teuer, aber es war sichergestellt, dass alle rechtzeitig wieder nach Deutschland in Arbeit und Brot kamen. Vorher halfen alle kräftig mit beim Aufklaren der FREYDIS und dann waren sie schon fort. Der Einzige, der außer dem Skipper an Bord blieb, war Gundolf, da er vorhatte, auch den nächsten Törn mitzusegeln. Gemeinsam zogen wir ins benachbarte Restaurant und beratschlagten, wie es weitergehen sollte.

Ein wilder Ritt nach Island

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg kommen. Die Entfernung von Quaqortoc nach Reikjavik beträgt etwa 800 Meilen und wir hatten nur noch eine Woche Zeit bis zum Beginn des dritten Törns. War das zu schaffen? Den ganzen Tag ging es über Telefonate und Mails hin und her mit unseren Mitseglern auf Island und in Deutschland, und wir fragten auch WetterWelt: „Die Wetterlage scheint mit Euch zu sein“, schrieb Herr Wache, unser Meteorologe.

Gundolf und Erich in Quaqortoq: Zu zweit segeln wir nach Island, um unsere liegengebliebene Crew abzuholen

Fotos in diesem Beitrag von der Crew der FREYDIS, namentlich Gundolf Oertwig, Thomas Bruns, Erich Wilts.

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5.500 Meilen auf arktischem Kurs

Rückblick auf die Saison 2021

An unsere Freunde und Mitsegler,

vor einigen Tagen sind wir aus Kärnten zurück gekommen – zwei Wochen Wellness hatte uns Heide nach unserer Rückkehr aus Island verordnet – mit sich als Kurärztin. Hatten wir nötig und ist uns auch gut bekommen. Vormittags wandern in luftiger Höhe, nachmittags relaxen in Thermen und Sprudelwasser und abends gepflegt essen.

(c Saul Santo)
Nach dem Ausbruch: Im Vordergrund die Marina Tazacorte, in der wir 8 Monate gelegen haben. Dort, wo im Hintergrund die glühende Lava ins Meer fließt, wurde die Finca von Rolande und Federico, auf der sie ihr Domizil hatten, begraben.
Vor dem Ausbruch: Da war die Welt noch in Ordnung

Ja, Ihr könnt noch mit uns rechnen, auch wenn es in diesem Jahr ein paar Mal sehr eng wurde. Nicht lange, nachdem wir den Hafen unserer Lieblingswanderinsel La Palma Anfang Juni verlassen hatten, ist auf dem Bergrücken Cumbre Vieja der schlummernde Vulkan erneut ausgebrochen (der letzte Ausbruch liegt genau 50 Jahre zurück). Er wütet derzeit immer noch – und sogar von Tag zu Tag heftiger. Schon die bloße Vorstellung, dass wir bei seinem Ausbruch noch in der Marina von Tazacorte gelegen hätten, ist gruselig: Da verliert man 2011 seine geliebte Yacht in einem Jahrhundert-Tsunami in Japan, baut eine neue Yacht und riskiert diese genau 10 Jahre später bei einem Vulkanausbruch erneut in einer scheinbar bombensicheren Marina.

Andere hatten nicht so viel Glück: Wie es den Yachten in der Marina Tazacorte ergangen ist, haben wir noch nicht in Erfahrung gebracht, aber inzwischen sind schon über zweitausend Anwesen auf La Palma zerstört, für viele der Betroffenen eine persönliche Katastrophe. Auch unser langjähriger Trans-Ocean-Stützpunktleiter auf La Palma, Federico Ulrich und seine Frau Rolande, die nicht weit weg von der Marina wohnen, konnten sich zwar in Sicherheit bringen, aber ihre Finca mit all ihrem Hab und Gut wurde unter der Lava begraben. Sie schrieben uns heute:

Ja wir sind betroffen und haben alles verloren. Die letzten 4 Wochen gleichen einem Horrorfilm. Jetzt verhandeln wir mit Versicherungen und Behörden.
Besitzen noch unseren Geländewagen, ein paar Kleider, unsere 2 Fellnasen (gemeint sind ihre Hunde) und 2.200 m2 Lava von 20m Dicke, in der alles bei 1240 Grad eingeschmolzen ist.

Der Verein Trans-Ocean will ihnen helfen und hat eine Hilfsaktion gestartet. Jeder kann sich daran beteiligen.

Heute ist der 25. Oktober 2021. Unser letzter Eintrag auf unserem Blog stammt vom 3. Mai des Jahres. Das ist lange her. Nicht, dass wir unter Schreibfaulheit litten, aber die Segelsaison 2021 hat uns weit mehr gefordert als erwartet – es lief in diesem Jahr nicht alles nach Plan.

Hätte uns zu Beginn der Saison jemand erklärt, dass wir in diesem Jahr gleich zweimal nach Grönland und zweimal nach Island segeln und dann noch einmal Island rund, dann hätten wir ihn für verrückt erklärt. Aber wie heißt es so schön: “… erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!“ Und das alles wegen eines Virus, der die Welt immer noch in Atem hält.

Warum wir in diesem Jahr in 3 Monaten unter oft schwierigsten Bedingungen 5 ½ tausend Meilen gesegelt sind – was gar nicht unsere Absicht war – lest Ihr in diesem Blogbeitrag.

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Zwischen Furcht und Euphorie

Am 5. Mai erscheint die YACHT mit einem Beitrag aus Heides Feder:

ZWISCHEN FURCHT UND EUPHORIE

Über die psychologischen Auswirkungen von schwerem Wetter auf die Crew – vor dem Sturm, während des Sturms, nach dem Sturm.

13 Seiten umfasst die Titelgeschichte in der YACHT, in dem sich Heide in einem Essay mit einem nicht alltäglichen Thema beschäftigt. Die Anregung dazu gab Uwe Janßen, seit Jahrzehnten der stellv. Chefredakteur des Magazins. Mit ihm hatten wir vor drei Jahren die fünfteilige Sturmserie in der YACHT entworfen, die so gut ankam, dass wir daraus den Doppelband „IM STURM“ entwickelten, der Mitte letzten Jahres erschien und den viele von Euch inzwischen kennen.

Als es beim Erscheinen der beiden STURM-Bücher um deren Präsentation für die Leser der YACHT ging, schlug Uwe Janßen vor, nicht noch einmal Auszüge aus der Sturm-Serie oder den Büchern zu bringen – sondern ein ganz neues Thema anzupacken, das jedoch ebenfalls in den Themenkreis „Sturm“ gehört.

Uwe Janßen: „Schreib doch mal über die psychologischen Auswirkungen von schwerem Wetter auf die Crew – vor, während und nach dem Sturm. Ihr habt so viele Leute in derartigen Situationen erlebt wie niemand sonst. Also musst Du genau diese Storys auch erzählen…“

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T R A U M T Ä N Z E R

Wir hatten an dieser Stelle schon einige Male Gelegenheit, Bücher und ihre Autoren aus unserem Freundeskreis vorzustellen und erinnern z.B. an die humorvollen Geschichten in „CAPTAIN SPEAKING“ aus dem Leben von Gerd Engel, Kapitän – Elblotse und Katamaran-Segler. Gerd Engel war der erste Deutsche, der mit einem Katamaran, dem selbstgebauten SPOSMOKER II in die Antarktis gesegelt ist. Er hat nicht nur zahlreiche Bücher über seine Reisen geschrieben, sondern auch etliche Romane.

Oder an Detlef Jens, einen echten Liveaboard, einen modernen Seevagabunden, der dauerhaft an Bord von Schiffen wohnt (zur Zeit in Flensburg). Die spannenden Romane BLACK JACK und GEFÄHRLICHE ZEITEN, in denen der Schiffssachverständige Fabian Timpe rätselhafte Kriminalfälle löst, stammen aus seiner Feder.  

Hier noch einmal der Link zu beiden Autoren:

https://www.freydis.de/wordpress/captain-speaking/

T R A U M T Ä N Z E R

Neulich hat mir ein weiteres Buch nicht eine, sondern gleich zwei schlaflose Nächte bereitet, da ich es beim Lesen einfach nicht aus der Hand legen konnte. Der Roman trägt den Titel TRAUMTÄNZER, handelt von einem Hamburger Antiqitätenhändler, der sich durch raffinierte Betrügereien eine Segelyacht verschafft und sich damit seinen Traum, einmal allein um die Welt zu segeln, erfüllen will. 

Aber es verläuft nicht alles nach Plan: In der Karibik verliert der Protagonist in einem Wirbelsturm seine Yacht und läßt sich mit der Drogenmafia ein, um seine Finanzen aufzubessern. Spannend zu lesen, wie er versucht, das Heft in der Hand zu behalten und nicht zum Getriebenen zu werden. Auch für den Leser eine Geschichte zwischen Hoffen und Bangen.

Mit der ihm eigenen Akribie zeichnet der Autor das Psychogramm seines Protagonisten. Überaus glaubwürdig und nachvollziehbar auch die Milieuschilderungen der Yachtie-Szene. Man merkt, dass der Autor das Revier – hautsächlich die Karibik mit den Westindischen Inseln – selber auf eigenem Kiel gründlich bereist hat.

Sehr empfehlenswert!


Über den Autor

Harald Schwarzlose, geb. 1938, segelte von Kindesbeinen an und machte frühzeitig sein Hobby zum Beruf. 1967 kam er als Wassersport-Journalist zur Segelzeitschrift YACHT, die er 23 Jahre als Chefredakteur und Herausgeber leitete. Nebenbei schrieb er ein Dutzend Fachbücher über den Segelsport. Etliche wurden in mehrere Sprachen übersetzt und erreichten Bestseller-Rang. Für sein Buch KLEINE KREUZER erhielt er 1995 den Förderpreis der Kreuzer-Abteilung des Deutschen Seglerverbandes als bestes Segelsportbuch des Jahres.

2018 veröffentlichte er seinen ersten Roman TRAUMTÄNZER.

1981 segelte er auf einer 9-m-Yacht zusammen mit drei Freunden über den Atlantik und bereiste anschließend die Schauplätze in der Karibik, die diesem Buch zugrunde liegen. 1998 befuhr er mit einer Yacht den Intracoastel Waterway, der längsten Binnenwasserstraße der Welt an der Ostküste Nordamerikas, wo er weitere Recherchen für den vorliegenden Roman durchführte.

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Trans-Ocean ZOOM Meeting am Donnerstag 18.03.

Erich über das Thema:

Strategie und Taktik bei schwerem Wetter auf See und in Küstengewässern

Mit Downloadlink der ZDF Reportage „Schiffbruch zwischen Feuer und Eis“

Hallo Freunde,

Rund Kap Hoorn im Sturm: Die Brecher müssen exakt ausgesteuert werden

Die Beteiligung am Seminar war überwältigend. Bert & Marlene berichteten von 780 Teilnehmern – und die Reaktion auf den Vortrag war noch einer obendrauf: So viele Zuschriften haben wir das letzte Mal vor genau 10 Jahren erhalten, als wir am 11. März 2011 in Fukushima unsere Freydis verloren. Doch so ein Seminaranlass ist natürlich viel schöner als das verstrahlte Wrack, das wir in Japan zurücklassen mussten.

Danke für die vielen tollen Komplimente. Wir haben sie zur Hälfte an die Moderatoren weiter gereicht, die mal wieder souverän waren. 

Inzwischen haben wir alle Mails von Euch bezüglich Link zu dem Dashew-Buch und den Korrekturen von Dr. Jens Kohfahl zur 13. Auflage von Schwerwettersegeln und noch dutzende Anfragen und Anregungen zum Thema Sturmstrategie und -taktik beantwortet. Außerdem haben wir seit letztem Freitag bis heute mit nur kleinen Pausen Doppelbriefe, Päckchen und Pakete geschnürt mit der ZDF-Reportage

SCHIFFBRUCH ZWISCHEN FEUER UND EIS.

Dabei kam uns ein Verdacht: Ihr wollt doch nicht etwa ebenfalls in die Antarktis segeln und dort überwintern? Davon würden wir dringend abraten – selbst wenn Ihr es besser macht als wir und um eine Strandung herumkommt. Zudem gibt es seit dem Jahr 2000 vom Bundesministerium für Umwelt einen Zusatz zum Antarktisvertrag, der j e d e Reise dorthin genehmigungspflichtig macht. Dass eine YACHT noch einmal in der Antarktis überwintern darf, dürfte durch die neuen Regelungen für die nächsten 1.000 Jahre ausgeschlossen sein. Konnten wir noch ohne Genehmigung und ohne Pass (nirgendwo sonst auf der Welt kann man das), mit der Freydis als erste deutsche Yacht 1981 in die Antarktis segeln und 10 Jahre später dort sogar überwintern, so ist das damit ein für alle Mal vorbei. 

Und auch so etwas ist nicht mehr möglich wie die, auf unsere Überwinterung folgende, sieben-jährige Umrundung der Antarktis mit dem Besuch der meisten ihrer Inseln und Archipele. Davor haben sich massenhaft bürokratische Hürden der Länder aufgebaut, denen die Inseln gehören. Auch da haben wir Glück gehabt, dass wir die Einmaligkeit dieser Krümel am Rande der Antarktis mit ihren Tierparadiesen noch erleben durften. Ein Gefühl der Trauer aber auch des Glücks für uns, denn der Schutz der Umwelt, der Natur, der einzigartigen Tierwelt geht vor, ja, ist unvermeidlich. 

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Neuigkeiten zu unseren Büchern und zum Sturm-Seminar bei Trans-Ocean

Hallo Freunde,

soeben informiert uns unser Verlag, dass unser Doppelband Im Sturm – Segeln im Extremwetter vergriffen ist. Die erste Auflage wurde innerhalb von nur 7 Monaten verkauft. Der schnelle Abverkauf hat uns natürlich gefreut. Der Verlag hat umgehend reagiert und bereits den Druck der zweiten Auflage in Auftrag gegeben. Das Buch wird voraussichtlich im März wieder lieferbar sein. Außerdem wird das E-Book ebenfalls in den nächsten Tagen bei Amazon und Tolino als Doppelband (19,90 €) erscheinen.

Im Sturm erhielt eine ganze Reihe von Rezensionen und Kritiken. Zuschriften erhielten wir von Nikolaus Gelpke (mare), Arved Fuchs, Jimmy Cornell, Dr. Hans Lampalzer, Dr. Meeno Schrader, Dr. Jens Kofahl, Jochen Rieker (YACHT), Gerd Engel, Uwe Janßen (YACHT), Kai Köckeritz (SEGELN), Wolfgang Laermann, Michael Haferkamp, Detlef Jens (Literaturboot), Martin Muth (Nautische Nachrichten der KA), Kirsten Panzer (Trans-Ocean), Sönke Roever (Blauwasser.de), Peter Sartorius (Süddeutsche Zeitung), Norbert Thomé (Tall-Ship News), Jochen Wagner (YACHT CLUB AUSTRIA, Ocean7 Österreich) und vielen anderen.


Das Buch Eskapade: Von Japan durch die Nordwestpassage (2019 erschienen), ist ebenfalls vergriffen, wird aber als Papierbuch z.Zt. nicht neu gedruckt.
Wie immer haben wir uns noch rechtzeitig bevorratet und können das Buch auch weiter von Heidelberg aus liefern.

Außerdem ist Eskapade in unserer E-Book Reihe lieferbar, sowohl über den klassischen Buchhandel (Tolino) als auch über Amazon. Der Preis für die Ausführung in Edition PLUS beträgt € 9,99.


Hinweisen möchten wir Euch auf einen Vortrag, den Heide und ich im Zoom-Meeting von Trans-Ocean halten am

Donnerstag, 18.03.21 / 18:30 Uhr
Thema: Strategie und Taktik bei schwerem Wetter auf See und in Küstengewässern.

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Freydis Törnplan 2021

DIE ENDLICHE REISE

An unsere Freunde und Mitsegler,

Prosit Neujahr Ihr Lieben,

danke für die vielen Grüße zu Weihnachten und zum Jahreswechsel und Danke für den Schwung an Büchern, den Ihr bestellt und hoffentlich inzwischen auch bekommen habt.

Unterm Strich ist das Jahr 2020 für uns durchaus positiv verlaufen. Wir hatten einfach Glück: Auch unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie hat am Ende alles, was wir uns vorgenommen hatten, geklappt. (Die Goldene Hochzeit ging recht still über die Bühne, aber die Feier kann ja nachgeholt werden). Wir sind einigermaßen gesund und beieinander – so darf es gerne bleiben. Und auch Euch wünschen wir für das neue Jahr vor allem Gesundheit und Wohlergehen.

„Die unendliche Reise“ betitelte GEO im Jahr 2000 einen Jubiläumsbericht über uns. Nun aber, zwanzig Jahre später, ist doch das Ende unserer unendlichen Reise abzusehen. Wir haben im letzten Jahr die Freydis generalüberholt und mit Crews zu den Kanaren gesegelt. Das hat auch prima geklappt, auch Dank unserer Mitsegler. Noch einmal nach Feuerland und zur Antarktischen Halbinsel wäre jetzt ein verlockendes Anschluss-Ziel. Doch wir scheuen vor diesem Schritt zurück, denn dieses nicht ungefährliche Unternehmen würde noch Jahre in Anspruch nehmen. Im nächsten Jahr vollenden wir beide das 80. Lebensjahr. So fit wie bei Antritt der Nordwestpassage vor drei Jahren sind wir nicht mehr, die gesundheitlichen Risiken steigen.

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Endlich wieder an Bord

Tazacorte, La Palma den 1. Dezember 2020

An unsere Freunde und Mitsegler,

schöne Grüße von der kleinen Kanareninsel La Palma. Auf ihr gibt es – aktueller Stand – nur neun aktive Coronafälle. Damit die Infektionshäufigkeit weiter auf niedrigem Niveau bleibt, wird man in Frankfurt nur noch mit negativem PCR-Test in den Flieger gelassen. In den beiden Tagen vor dem Flug haben wir uns gleich zwei Mal testen lassen: Zuerst in Heidelberg – und weil es dort wegen des Andrangs nicht sicher war, ob wir das Ergebnisse rechtzeitig erfahren – noch einmal am Frankfurter Flughafen. Tatsächlich ist Erichs Ergebnis aus Frankfurt aber bis heute nicht bei uns eingetroffen. Deshalb wollte man Erich auch zunächst nicht ins Flugzeug lassen. Unsere Heidelberger Testergebnisse kamen da gerade noch rechtzeitig, aber – neues Problem – , dort waren unsere Passnummern nicht vermerkt. Nach etlichen Telefonaten war dann aber alles geklärt. Das Flugzeug war nur zu drei Viertel voll. (Wir schreiben das so ausführlich, weil vielleicht auch von Euch der ein oder andere beabsichtigt, dem deutschen Schmuddelwetter und dem Lockdown per Flieger zu entkommen).

Die Hotels sind auch hier geschlossen (aber wir haben noch eine Suite im FREYDIS-PALACE (fünf Seesterne) bekommen). Die Restaurants haben aber alle geöffnet und sind sehr um ihre Kundschaft bemüht.

Täglich fahren wir mit dem kleinen Leihwagen in die Berge und wandern dort ein paar Stunden – seit über 10 Jahren unsere Lieblingsbeschäftigung im Dezember auf der Isla „Bonita“.

Blick auf den kleinen Ort Puerto und die Marina Tazacorte (Isla La Palma)
In luftiger Höhe auf der Vulkanroute

Wie immer gibt es auch Arbeit an Bord: Erichs Fluggepäck bestand hauptsächlich aus einer neuen Lavac-Vakuum-Toilette. Die alte funktioniert zwar noch, scharfe Reinigungsmittel haben aber die Kunststoffschüssel arg in Mitleidenschaft gezogen. Heide arbeitet inzwischen an einem Libretto: „Meine 50 aufregendsten Toilettengeschichten“ 🙂

Apropos BÜCHER:

Weihnachtszeit ist Bücherzeit.

Der neue Doppelband „IM STURM – Segeln im Extremwetter“ hat beste Kritiken bekommen und wird verkauft über den klassischen Buchhandel, übers Internet oder direkt über uns. Wir freuen uns, wenn Ihr Bücher bei uns bestellt (keine Porto- und Versandkosten innerhalb Deutschlands. Gerne mit Schiffsstempel, Unterschrift und ggf. Widmung). Außerdem: Amazon erhält von den Verlagen über 50% Rabatt. Da bleibt nach Abzug aller Kosten weder etwas übrig für den Verlag, noch für die Autoren.

Nautische Nachrichten 02/2020 – Praxistipp – Zum Buch „Im Sturm“ [PDF 1,5 MB]

Alle 16 Bücher und Text-/Bildbände können wir noch liefern. Bücher, die Ihr bei uns bestellt, werden am Tag nach unserer Rückkehr am 17. Dezember zur Post gebracht. Ihr habt sie dann noch vor Weihnachten.

Infos & Bestellung: „IM STURM – Segeln im Extremwetter“

mare No. 134 über die Bücher K.O. und Eskapade:

Buchübersicht

Herzliche Grüße
Heide & Erich

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Corona zum Trotz am Ziel

An unsere Freunde und Mitsegler

Bei Wind darf gesegelt werden

Große Freude…

…stellte sich ein, als wir in der letzten Septemberwoche im Zielhafen Tazacorte auf der Insel La Palma angelegt hatten und es feststand, dass wir hier, wie geplant, die FREYDIS für die nächsten Monate unter Aufsicht liegen lassen konnten.

Allen Widrigkeiten zum Trotz hatte die Reise in diesem Jahr doch noch geklappt: Die dringend erforderliche General-Überholung der FREYDIS unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie hatten wir gerade noch rechtzeitig beenden können. Allerdings war ich, Erich, beim Start in Leer nach den monatelangen anstrengenden Arbeiten an Bord, die wir in Eigenregie durchführt hatten, ziemlich erledigt. Zwar hatten wir nun sieben neue AGM-Batterien an Bord, aber meine eigene war tief entladen und musste erst einmal Energie tanken.

Corona hatte uns auch zweifeln lassen, ob wir zu dem Termin starten konnten, den wir im Herbst letzten Jahres festgelegt hatten. Wir konnten.

Von den insgesamt 24 Mitseglern auf den 4 Abschnitten von Leer zu den Kanaren hatten nur zwei wegen Corona abgesagt. Und ausnahmslos alle hatten sich unmittelbar vor Törnbeginn testen lassen. Trotzdem waren wir immer in Sorge, ob wir die Route unterwegs auch tatsächlich wie geplant verfolgen konnten, ob der Virus an Bord oder Quarantänebestimmungen in den Ländern, die wir besuchten, uns einen Strich durch die Rechnung machen und uns zwingen, die Reise irgendwo abzubrechen.

Corona hat uns zum Glück alle verschont! Und das Wetter hat uns zwar nicht gerade begünstigt – auf manchen Abschnitten hätten wir uns durchaus kräftigeren Wind gewünscht – aber auch nicht groß gefordert. Die Stürme zu Beginn der Reise konnten uns auf der Stehenden Mastroute wenig anhaben und den einzigen schweren Sturm unterwegs saßen wir im sicheren Hafen von La Coruna aus und die Crews auf den vier Törns waren toll. Trotzdem gibt es auf einer solchen Reise immer spannende Momente, manchmal sogar kritische: Etwa als auf dem ersten Abschnitt kurz nach dem Start das Kühlwasser des Motors wegen eines falsch eingebauten Dichtungsringes am Thermostat der Hauptmaschine ausgelaufen war, oder als auf dem Törn darauf die FREYDIS völlig unerwartet beim Trockenfallen an der kleinen Insel CHAUSEY im Golf von St. Malo umfiel, oder bei einigen heiklen Hafenmanövern auf dem dritten Törn von La Coruna nach Lissabon.

Über die ersten drei Törns haben wir schon auf unserem Blog berichtet. Törn IV ist schnell erzählt:

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Zur FREYDIS auf dem Jakobsweg

Hallo Freunde,

während wir auf den Törns bisher so gut wie nichts von Corona wahrgenommen haben, zwingt der Virus doch das eine oder andere Crewmitglied bei der An-und Abreise durch unvorhersehbare Flug-Umbuchungen und -Stornierungen zu phantasievollen Kapriolen. Dabei den Vogel abgeschossen hat bisher eindeutig Klaus Heisswolf aus Wiesbaden, unser ältester Mitsegler. Klaus ist seit 12 Jahren regelmäßig dabei, die letzten Male bereits Alterspräsident unter den aktiv segelnden Freydianern und inzwischen 85 (!!) Jahre alt. Diesmal ließ ihn der Reiseveranstalter auf dem Anflug zur Freydis nach La Coruña mitten in der spanischen Pampa bei Leon sitzen. Der Weiterflug wurde gecancelt. Man bot ihm einen Notsitz im Reisebus an, der schon mit Pilgern überfüllt war. Klaus lehnte dankend ab: Zu groß die Ansteckungsgefahr. Nur seinen Seesack hatte er einem Fremden im Bus anvertraut, der ihn nach Santiago mitzunehmen versprach. Doch, was nun?

Vom Hotelfenster fiel sein Blick auf einen Fahrradverleih und eine Idee war geboren. Gleich am nächsten Morgen setzte er sie in die Tat um: In den Satteltaschen nur Zahnbürste und das Allernötigste, strampelte er auf seinem Drahtesel bergauf-bergab drei Tage lang zum 350 Kilometer entfernten Santiago de Compostela. Womit er nicht gerechnet hatte, waren die sintflutartigen Regenfälle, die ihm auf dem Jakobsweg das Pedale-Treten sehr erschwerten; und auch Kleiderwechseln war ja nicht drin. Doch der heilige Jakobus hielt auf dem Jakobsweg die Hand über ihn: am dritten Tag erreichte Klaus – abgekämpft, aber gesund und munter – sein Ziel.

Klaus auf dem berühmten Kap Finisterre
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